*14. Juni 1763 in Mendorf (bei Ingolstadt), †2. Dez. 1845 in Bergamo, Komponist. Johann Simon Mayr, zweites Kind von Josef Mayr und Maria Anna Prantmayer, erhielt ersten musikalischen Unterricht bei seinem Vater, Lehrer und Dorforganist von Mendorf. Dank seiner schönen Stimme bekam Mayr im Alter von zehn Jahren einen Freiplatz im Jesuitenkolleg von Ingolstadt. Von 1777 bis 1785 war er an der Ingolstädter Univ. in verschiedenen Fächern immatrikuliert (1777/78 Rhetorik, 1779 Logik, 1780–1784 Medizin, 1784/85 Jurisprudenz). Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, spielte Mayr in der Kirche St. Moritz und bei den Augustinern die Orgel. Laut seiner Autobiographie hat er sich zudem das Spiel verschiedener Streich- und Blasinstrumente autodidaktisch beigebracht. 1786 erschien in Regensburg Mayrs erste Publikation Lieder bei dem Clavier zu singen. Ein Schweizer Mäzen, Thomas Maria Freiherr von Bassus, nahm Mayr 1787 als Musik- und Hauslehrer mit auf seine Landsitze in Poschiavo (Graubünden) und Tirano (Veltlin). In dieser Zeit entstand vermutlich Mayrs erste Messe, die doppelchörige Messa a 8. Piena B-Dur, die auf 1788 datiert ist (F. Hauk, in: J. S. Mayr und Venedig 1999, S. 149).1789 kam Mayr nach Bergamo, wo er bei Carlo Lenzi, Kpm. der Basilika S. Maria...