I. Von den Anfängen bis Ende des 19. JahrhundertsSeit dem ausgehenden 9. Jahrhundert als Lehen des Klosters Reichenau nachweisbar, kam der Ort Donaueschingen, bestehend aus Schloss und Dorf, 1488 in den Besitz der Grafen zu Fürstenberg. Einen ersten Höhepunkt dürfte das höfische Musikleben in Donaueschingen in den beiden letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts erreicht haben. Der damals regierende Graf Heinrich VIII. zu Fürstenberg verfügte offensichtlich über eine leistungsfähige Vokalkapelle, für die Orlando di Lasso dem Grafen 1587 »ein Buch Magnificat« zusandte (V. Huth 1989, S. 609f.). Zu besonderen Anlässen erbat sich Graf Heinrich Sänger oder Instrumentalisten von seinen Nachbarn, dem Grafen von Hohenzollern-Hechingen und dem württembergischen Herzog. 1581 ließ er auf eigene Kosten in der Donaueschinger Pfarrkirche eine Orgel von dem Orgelmacher Chrysostomus (Lutz?) von Breisach bauen. Der Komponist und Kapellmeister Cesare de Zacharia widmete ihm 1594 seine Intonationes vespertinarum precum, wobei er in seinem Widmungsschreiben betont, er erfreue sich seit Jahren der Gunst und Wohltaten des Grafen.1723 wurde Donaueschingen Residenz des in den Reichsfürstenstand erhobenen Hauses Fürstenberg. Dank musikliebender Regenten herrschte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts am Donaueschinger Hof ein blühendes Musikleben. Joseph Wenzel Fürst zu Fürstenberg, der 1762...