*30. März 1680 in Presles (bei Beaumont-sur-Oise), †22. Juli 1757 ebd., Organist und Komponist. Antoine Dornel übernahm sein erstes Organistenamt am 1. Nov. 1706 in der kleinen Pariser Pfarrei Sainte-Marie-Madeleine-en-la-Cité. Ihm war der Vorzug vor J.-Ph. Rameau gegeben worden, der zwar den Wettbewerb um den nach dem Fortgang von Fr. d’Agincourt freigewordenen Posten gewonnen hatte, es aber ablehnte, seine übrigen Organistenstellen aufzugeben. Im Jan. 1714 trat Dornel von seinem Organistenamt in der Pfarrei Sainte-Geneviève-des-Ardents zurück, das er vor 1713 erhalten hatte. Am 8. Juni 1716, nach Aufgabe seiner Stelle an Sainte-Marie-Madeleine-en-la-Cité, erwarb er die survivance der Organistenstelle von André Raison an der Abtei Sainte-Geneviève, trat das Amt offiziell aber erst nach dem Tod Raisons im Jahr 1719 an. Am 6. Okt. 1725 erfolgte seine Ernennung zum maître de musique der Académie française als Nachfolger des wenige Tage zuvor verstorbenen Jean-Baptiste Drouard du Bousset. Dornel, Opfer einer Intrige mit dem Ziel, die Stelle an François Rebel zu vergeben, wurde am 31. März 1742 mit der Begründung beurlaubt, seine Motetten für das Fest des hl. Ludwig seien »fort negligez et presque toujours mal exécutez« (Registres de l’Académie française, 1672–1793). Nach...