* 3. Mai 1729 in Brüx in Böhmen (Most, Tschechien), † 21. Jan. 1774 in Wien, Komponist. Ersten Unterricht erhielt er in Gesang, Violine und Harfe bei Johan Woborzil (Jan Vobořil), dem Brüxer Chorregenten, vermutlich besuchte er das Jesuitengymnasium in Komotau (Chomutov, Tschechien, nicht quellenkundlich belegt). Mit 12 Jahren sollte er auf Wunsch des Vaters ein Handwerk erlernen, floh aber über Karlsbad (Karlovy Vary), wo er als Harfenspieler Geld verdiente, und Eger (Cheb) nach Italien, wo er sich in Venedig, Florenz, Rom, Neapel und Bologna aufgehalten haben soll. In Bologna erhielt er Unterricht von Padre G. B. Martini, in Venedig nahm ihn Conte Leonardo Veneri in sein Haus. Gassmann wirkte als Org. und vermutlich auch an einem Kons. in Venedig. Von besonderem Einfluß war das venezianische Opernleben und die Bekanntschaft mit den Opern von Joh. A. Hasse, N. Jommelli, B. Galuppi und N. Piccini. Mit der Aufführung der Oper Merope im Teatro San Moisè im Karneval 1757 trat Gassmann erstmals an die Öffentlichkeit. Bis 1762 brachte er jährlich eine Oper heraus: 1759 Gli uccellatori, 1760 Filosofia ed amore, 1761 Catone in Utica und 1762 Un pazzo ne fa cento. Seine Werke wurden...