*9. Sept. 1664 in München, †25. Sept. 1716 in Stuttgart, Komponist. Über die Studie Leben und Werke des J. Chr. Pez von Bertha Antonia Wallner (Einl. zu DTB [1928], s. Ausg.) hinaus liegen bislang keine biographischen Untersuchungen vor. Die Arbeiten von Samantha Owens (1995) und Claudia Valder-Knechtges (2000) bedürfen dringend der Fortsetzung. Pez entstammte einer Münchner Stadtpfeiferfamilie, erhielt ferner zusammen mit F. X. A. Murschhauser eine musikalische Ausbildung an der dortigen Schule von St. Peter und wurde 1675 Schüler des Jesuitengymnasiums, wo er auch in Chor und Orchester sowie als Komponist von Schuldramen hervortrat. Wie seine Vorfahren übernahm er zunächst das Türmeramt an St. Peter (1676), wurde 1687 dort Chorregent und 1688 Hof- und Kammermusiker des Kurfürsten Max Emanuel, der überdies Statthalter der Spanischen Niederlande mit Sitz in Brüssel war. Max Emanuel gewährte ihm einen Studienaufenthalt in Rom (1689–1692), wo Pez unter anderem A. Corellis Musik kennenlernte. Nach seiner Rückkehr nahm er 1694 einen Ruf des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs von Lüttich, Johann Clemens, an, um die Hofkapellen an den Residenzen in Bonn und Lüttich neu aufzubauen. Diese umfaßten 1696 bzw. 1698 15 sowie 22 Musiker inklusive Sänger (Valder-Knechtges 2000, S. 153). 1696 wurde Pez von Johann...