* 17. Mai 1936 in Tongeren, † 10. April 2022 in Brüssel, Komponist. Nach einem Klavierstudium am Conservatoire Royal de Musique de Liège, wo Boesmans 1959 als Schüler der Klasse von Robert Leuridan den ersten Preis erhielt, setzte er sein Studium am Conservatoire de Bruxelles in der Klasse von Stefan Askenase fort, der ihn ermutigte, Komposition zu studieren. In der Folge verzichtete er auf eine Karriere als Klaviervirtuose, um sich ganz dem Komponieren zu widmen, das er quasi als Autodidakt erlernte. Gegen Ende der 1950er-Jahre lernte er Pierre Froidebise, Henri Pousseur, Célestin Deliège (1922–2010) und André Souris kennen und näherte sich der seriellen Ästhetik an, die er bei den Darmstädter Ferienkursen studierte. Zu Beginn der 1960er-Jahre begann er als Produzent beim belgischen Rundfunk RTBF zu arbeiten und gründete zusammen mit Pierre Bartholomée das Ensemble Musiques Nouvelles, in dem er Klavier spielte. Die Zuerkennung des Prix Italia für sein Vokalwerk Upon La-Mi im Jahr 1971 begründete seinen Ruf als Komponist und trug wesentlich dazu bei, dass man international auf ihn aufmerksam wurde. In den 1970er-Jahren löste er sich mit seiner Hinwendung zur Vokalmusik und zu einer neuen...