* zwischen 1710 und 1715 in Florenz, † 1782 ebd., Sänger (Kastrat). Manzuolis nahezu lückenlos dokumentierte sängerische Laufbahn (s. Angermüller 1999) begann 1731 in Florenz und setzte sich zwischen 1736 und 1747 mit Secondario-Partien in Neapel fort. Mehrere Gastspiele führten ihn u. a. nach Rom (1739, 1742/43), Venedig (1741) und Mailand (1748). Zwischen 1749 und 1755 wirkte Manzuoli in Madrid (1749–1752, 1755) und Lissabon (1753–1754), bevor er 1756 nach Italien zurückkehrte. Mit der Verpflichtung nach Wien und Auftritten in J. A. Hasses Alcide al bivio und Chr. W. Glucks Tetide (1760) sowie T. Traettas Armida (1761) begann die künstlerisch bedeutendste Phase von Manzuolis Laufbahn, die 1764/65 in London (u. a. in J. Chr. Bachs Adriano in Siria) ihren Höhepunkt erreichte. In London pflegte Manzuoli freundschaftliche Beziehungen zu Mozart und erteilte ihm vermutlich Gesangsunterricht. Nach wechselnden Engagements in Norditalien von 1765 bis 1767 ließ sich der Sänger 1767 in seiner Heimatstadt Florenz nieder und stand nur noch selten auf der Opernbühne (z. B. 1771 in Mailand in Hasses Ruggiero und Mozarts Ascanio in Alba).Während einer ungewöhnlich langen und intensiven Karriere erarbeitete sich Manzuoli ein mit über...