*12. Mai 1755 in Fontanetto Po (Vercelli), †3. März 1824 in London, Geiger, Komponist und Impresario. Obwohl Viotti aus einfachen Verhältnissen stammte, hatte er dank der Förderung durch seinen Vater Felice (verheiratet mit Maddalena Milano) früh Gelegenheit, sein musikalisches Talent zu entwickeln. Felice Viotti war Eisenschmied und dilettierender Musikfreund und veranstaltete in seinem Haus musikalische Abendgesellschaften, bei denen er Jagdhorn spielte. Auf Einladung eines gewissen Giovanni Pavia spielte Giovanni Battista im Jahre 1766 auf einer religiösen Feier in Strambino (oder Ivrea) und wurde dort von Bischof Francesco Rorà entdeckt. Dieser empfahl dem Jungen, nach Turin zu gehen und im Haus der Marchesa di Voghera (Anna Gabriella Enrichetta Caresana) zu studieren. Hier erhielt er die Unterstützung von Fürst Alfonso Dal Pozzo della Cisterna, Sohn der Marchesa. Er übertrug die musikalische Ausbildung des jungen Giovanni Battista zunächst dem Geiger Celoniati (wahrscheinlich Carlo Antonio) und danach G. Pugnani. Dieser war Schüler von G. B. Somis gewesen und stand somit in einer italienischen Traditionslinie des Violinspiels, die bis zu A. Corelli zurückreichte. Pugnani wurde für Viotti zum Übermittler eines wichtigen kulturellen Erbes, vor allem der Vorliebe für die besonders expressive Behandlung der Geige. Er blieb der einzige...