* 19. Aug. 1865 in Kürenz (bei Trier), † 17. Okt. 1931 in Freiburg (Schweiz), Musikwissenschaftler. Wagner besuchte das Gymnasium und die seit 1870 von Michael Hermesdorff geleitete Dom-Musikschule in Trier (1876–1886); daneben war er auch als Kirchensänger und Org. an der Trierer Kathedrale tätig. 1886 schrieb sich an der Univ. Straßburg ein und begann mit klassisch-philologischen und historischen Studien: Bald wandte er sich ausschließlich der Mw. zu und wurde 1890 bei G. Jacobsthal mit einer Arbeit über Palestrina als weltlicher Komponist promoviert. In Berlin, wo Wagner sein Studium fortsetzte, stand er unter dem Eindruck von H. Bellermann und Ph. Spitta. 1893 habilitierte er sich an der neugegründeten Univ. Freiburg (Schweiz) und wurde dort im Alter von 28 Jahren Privatdozent für Musikgeschichte und KM., 1897 ao., 1902 o.Prof. sowie 1920/21 zum Rektor gewählt. Mit der Approbation der zuständigen römischen Kongregation und dem Segen von Papst Leo XIII. (1878–1903) wurde am 4. Nov. 1901 die von Wagner gegründete, an die Univ. angeschlossene Académie Grégorienne eröffnet, deren Publikationen Wagner leitete. Ziel der Arbeit war es, parallel zu den Forschungen der Benediktiner in Solesmes, die von Papst Leo XIII. proklamierte Choralrestauration zu fördern. Als Pius X. im Anschluß an den...