*12. Aug. 1853 in Jerczik bei Poznań (Posen), †5. Okt. 1919 in Langebrück bei Dresden, Pianist, Dirigent und Komponist. Nach erstem Musikunterricht bei seinem Vater studierte er ab 1869 an der Berliner Neuen Akad. der Tonkunst bei T. Kullak (Klavier), Richard Ferdinand Wüerst (Harmonielehre) und F. Kiel (Komposition). Ab 1875 unterrichtete er in Berlin und konzertierte als Pianist. Sein Ansehen wuchs nach einer Konzerttournee mit der Sopranistin Marguerite-Joséphine-Désirée Artôt durch Galizien und Rumänien, so daß Fr. Wüllner ihn 1878 als Hauptlehrer für Klavier an das Dresdner Kons. berief. 1885 gab Nicodé diese Stelle auf und dirigierte – nach vergeblicher Bewerbung um die Musikdirektorenstelle in Meiningen – drei Jahre lang die Dresdner Philharmonischen Konzerte. 1888 zog er sich zunächst zurück, um sich dem Komponieren zu widmen. Ab 1893 leitete er in Dresden die von ihm gegr. Nicodé-Konzerte, für die er das Chemnitzer Städtische Orch. engagierte und 1896 einen eigenen Chor bildete. Sein Hauptanliegen war die Aufführung moderner Musik. Im Jahre 1900 mußte Nicodé dem Konkurrenzdruck der Hofkapelle weichen und seine Konzerte aufgeben. Er widmete sich in Langebrück wieder verstärkt dem Komponieren und trat gelegentlich als Gastdgt. auf. Nicodé stand in...