*30. Sept. 1752 in Biberach an der Riß, †1. Dez. 1817 ebd., Komponist, Organist, Dirigent, Musikpädagoge und -schriftsteller. Justin Heinrich Knecht erhielt seinen ersten Musikunterricht bei seinem Vater, dem Biberacher Kantor Johann Georg Knecht. 1762 wurde er in das Alumnat seiner Heimatstadt aufgenommen und erhielt dort Unterricht auf der Orgel, dem Clavier, der Violine und im Gesang. Bereits als Kind wurde er von seinem Förderer, dem Biberacher Kanzleiverwalter und Theaterdir. Chr. M. Wieland, am Hof des Grafen Stadion zu Warthausen-Biberach eingeführt, wo er Werke von G. B. Pergolesi, N. Jommelli, J. Stamitz und J. Haydn kennenlernte. 1768 ging Knecht an das Kollegiatsstift nach Esslingen. Hier begegnete Knecht Chr. F. D. Schubart, der ihn mit seinem Klavierspiel, Rezitationen aus dem Messias von Friedrich Gottlieb Klopstock und Berichten über das Musikleben am württembergischen Hof nachhaltig beeinflußte. 1771 kehrte Knecht nach Biberach zurück, um das Amt seines ehemaligen Lehrers Johann Georg Doll zu übernehmen. Hauptamtlich im lutherischen Schul- und Kirchendienst tätig, trug er entscheidend zum reichen Kulturleben der Freien Reichsstadt bei. Er organisierte Subskriptionskonzerte, die er selbst leitete, engagierte sich als Komponist und Schriftsteller für das Theater, veröffentlichte zahlreiche musikpädagogische und musiktheoretische Publikationen und...