I. Historischer AbrissAls kleine dörfliche Siedlung »darmundestat« wird die Geschichte Darmstadts am Ende des 11. Jahrhunderts erstmals greifbar. Eine von den Grafen von Katzenelnbogen in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaute Wasserburg diente der Kontrolle des Verkehrswegs zwischen Heidelberg und Frankfurt. 1330 wurde dem Ort das Stadtrecht verliehen, Darmstadt blieb jedoch nur Nebenresidenz der Grafen. Stadtmauern wurden errichtet, der Marktplatz war der (wirtschaftliche) Mittelpunkt des Ortes, in dem zwischen 1000 und 1500 Einwohner lebten. 1385 nahm Gräfin Else von Katzenelnbogen hier ihren Wohnsitz, wodurch erstmals eine fürstliche Hofhaltung begründet wurde. 1479 fiel die Grafschaft – da ohne männlichen Nachkommen – an die Landgrafen von Hessen, die den Bezirk aber vernachlässigten und das Schloss verfallen ließen. Kriegerische Auseinandersetzungen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts führten zu Brandschatzung und Plünderung der Stadt, das Schloss wurde zerstört. Einen Neubeginn und eine erste Blütezeit brachte die zweite Jahrhunderthälfte unter den Landgrafen Ludwig IV. bzw. Georg I., als Darmstadt zur Residenz erhoben wurde. Letzterer vollendete den Neubau des Residenzschlosses; Teile davon sind bis heute in der Schlossanlage zu sehen. Auswirkungen des 30-jährigen Kriegs setzten der Residenz neuerlich zu; ihre Erholung dauerte Jahrzehnte. Die Absicht von Landgraf Ernst Ludwig...