*19. Dez. 1880 in Azcoitia (Guipúzcoa), †29. April 1956 in San Sebastián, Komponist und Musikwissenschaftler. Nach erstem Musikunterricht bei Lehrern seines Geburtsortes trat er 15jährig dem Jesuitenorden von Loyola (Guipúzcoa) bei. In seiner Entwicklung als Musiker wurde er nachhaltig von den Komponisten F. Olmeda (der Otaños Interesse für das Volkslied weckte), V. Goicoechea und Jacinto Ruiz beeinflußt, die ihn von der Notwendigkeit einer kirchenmusikalischen Reform im Sinne des Motu Proprio Papst Pius X. überzeugen konnten. Zu diesem Zweck organisierte Otaño 1907 in Valladolid den Primer Congreso Nacional de Música Sagrada und gründete die Zeitschrift Música sacro hispana. 1910 wurde er an die Univ. von Comillas (Kantabrien) entsandt, deren Schola Cantorum unter seiner Leitung Modellcharakter annahm für die Chorgründung an spanischen Priesterseminaren wurde. Betroffen von der im Jahre 1932 durch die republikanische Regierung angeordneten Auflösung der Jesuitenorden (1932), lenkte Otaño seine Aktivitäten auf Musikforschung und Komposition; aus dieser Zeit stammen zwei seiner anspruchsvollsten Werke (»Tota pulchra« und Miserere 5v.) , ferner Motetten und Volkslied-Harmonisierungen. Nach dem Bürgerkrieg wurden ihm von dem als Siegerpartei hervorgegangenen Franco-Regime die Leitung des Madrider Kons. sowie der...