* 12. Oktober 1855 in Lébényi Szent Miklós (heute Mosonszentmiklós, Ungarn), † 23. Januar 1922 in Leipzig, Komponist, Violinist und Dirigent. Er war das dritte von fünf Kindern des Verwaltungsbeamten August Nikisch (1821–1897) und dessen Frau Luise, geborene von Robosz (1823–1892). Im Elternhaus wurde Deutsch gesprochen. Um 1861 übersiedelte die Familie nach Butschowitz in Mähren (heute Bučovice, Tschechien). Von diesem Jahr an erhielt Arthur Nikisch zunächst privaten Musikunterricht. 1866 wurde er Schüler des Wiener Konservatoriums, wo ihn unter anderem Karl Heissler (1823–1878) und ab 1871 Joseph Hellmesberger senior in Violine sowie Felix Otto Dessoff in Komposition unterrichteten. Nach dem Ende der Ausbildung 1873 trat er zu Jahresbeginn 1874 eine feste Stelle als zweiter Geiger im Wiener Hofopernorchester an, wo er bereits seit 1872 als Substitut mitgespielt hatte. Prägende Erfahrungen vermittelten ihm Aufführungen der Eroica und der 9. Symphonie Ludwig van Beethovens unter Leitung Richard Wagners (1872) sowie von Giuseppe Verdis Aida unter Leitung des Komponisten (1875). Neben seinem Orchesterberuf war Nikisch ab 1874 als Chormeister (im Sinne von Korrepetitor) der Wiener Singakademie tätig. 1878 als Chordirektor an das Stadttheater Leipzig...