A. Stadt I. Historischer Abriss Das Gebiet um Wien war schon während der Steinzeit besiedelt, im 1. Jahrhundert v.Chr. entstand dann das römische Militärlager Vindobona, dessen ziviler Teil auch nach dem Ende der Herrschaft der Römer (487 n.Chr.) bestehen blieb. Im 5. Jahrhundert berichtete die Vita S. Severini des Eugippius noch vom Psalmengesang der Christengemeinde unter Leitung eines cantor ecclesiae (deren einer, Moderatus, sogar namentlich genannt wird), ehe Wien mit dem Abzug der Römer, von einzelnen Erwähnungen abgesehen, für Jahrhunderte aus der Geschichte verschwindet. 791 wurde die Region durch Karl den Großen dem Frankenreich eingegliedert, 881 scheint in den Salzburger Annalen eine Schlacht gegen die Magyaren »ad Uueniam« auf, womit »Wien« erstmals (als Stadt oder auch gleichnamiger Fluss) eine Nennung erfuhr. 907 fiel Wien gemeinsam mit der ›Ostmark‹ (marchia orientalis) unter die Herrschaft der Ungarn, 955 eroberte der ostfränkische König Otto I. das Land durch die Schlacht auf dem Lechfeld wieder zurück. 976 wurden die Babenberger als Markgrafen von »ostarrichi« eingesetzt, welcher Name erstmals 996 dokumentiert erscheint, 1145 erhob Heinrich II. Jasomirgott Wien zur Hauptstadt der Mark, die 1156 zum...