Verfasser einer um 1100 entstandenen musiktheoretischen Abhandlung, die von einem Tonar beschlossen wird. Der Traktat ist einem Fulgentius gewidmet, den die Widmungsepistel als »anglorum episcopus« (auch »archiepiscopus« oder »antistes«), als Bischof (Erzbischof oder erster Priester) der Angeln (Engländer) bezeichnet. In der Hs. I-Rvat Reg.Lat.1196 (12. Jh., Süddeutschland, fol. 22r) steht »angelorum« (»der Engel«) statt »anglorum«. Die Hs. US-Wc ML 171 C 77 (12. Jh., Flandern, fol. 1r) weist den Text in einer (allerdings nachgetragenen) Rubrik einem »Johannes Cotto« zu (»Epistola Johannis Cottonis ad Fulgentium episcopum anglorum«).Manche Interpreten haben im Verfasser einen englischen Geistlichen John Cotton vermutet, der seine Abhandlung einem englischen Bischof widmete (vgl. L. Ellinwood 1950/51; E. F. Flindell 1966 und 1969). Immerhin stammt eine der frühen Quellen des Textes aus England (GB-Lbl Cotton Vespasian A.II, 12. Jh., Canterbury; vgl. RISM B III4, S. 69f.). Allerdings läßt sich um 1100 kein englischer Bischof mit Namen Fulgentius nachweisen. Und ob »Cotto« tatsächlich als Nachname zu deuten ist, bleibt fraglich; der Zusatz könnte auch im Sinne von ›Träger der Cotta‹ (als dem Gewand der Sänger) interpretierbar sein (J. Malcolm 1993).Joseph Smits van Waesberghe sah...