*9. Dez. 1837 in Straßburg, †12. Febr. 1915 in Paris, Komponist und Dirigent. Waldteufel, aus einer Familie von Tanzmusikern stammend, kam mit seinen Eltern, dem Geigenvirtuosen und Dirigenten Lazare Lévy (Pseud.: Louis Waldteufel, 1801–1884) und der von Joh. N. Hummel als Pianistin ausgebildeten Mutter Flora Neubauer (1805–1880) 1842 nach Paris, wo sich der Vater neben Ph. Musard und nach Joh. Strauß’ (Vater) Besuch in Paris (1837) als Dgt. populärer Musik zu etablieren suchte und Emiles Bruder Léon (1832–1884) als Geigenstudent in das Cons. eintrat. Emile erhielt Klavierunterricht zuerst bei der Mutter, dann bei Joseph Heyberger, einem Schüler A.-Fr. Marmontels, und am Cons. (1853–1857) bei Adolphe Laurent. Nach kärglichen Anfängen als Klavierlehrer, Pianist bei Soireen und Instrumentenprüfer in der Klavierfirma Scholtus begann sich Waldteufel als Tanzkomponist einen Namen zu machen, der gemeinsam mit seinem Vater seine Werke mit ihrem Tanzorch. aufführte. In privatem Rahmen wurde zuerst Gounod auf den jungen Komponisten aufmerksam (A. Lamb 1995, S. 58); später beeindruckte Waldteufel in Biarritz, wo der Hof im Sommer weilte, Kaiserin Eugenie (reg. 1853–1870), die ihn 1865 zum Hofpianisten und 1866 zum kaiserlichen Hofkpm. ernannte. Als solcher war er für die Bälle in den Tuilerien, in Compiègne...