* get. 16. Febr. 1684 in Nimburg (Nymburk, Böhmen), † 15. Febr. 1742 (oder davor) in Graz, Komponist, Organist, Regens chori, Posaunist, Dichter und Pädagoge. Das aus einer ungenauen Angabe in der Prager Ordensmatrikel (»in Styria obiit mense Iulio«) abgeleitete und von Dlabacz (1815) übernommene Sterbedatum 2. Juli 1742 wurde erst durch einen neuen Quellenfund in A-Wm korrigiert. Czernohorsky war der Sohn des Nimburger Kantors und Org. Samuel Czernohorský (1648–1726), der ihm solide Grundlagen in der Orgelkunst und die Liebe zur Musik vermittelte. Über seine Kindheit und seine Ausbildung haben wir keine Nachrichten, auch nicht über ein Studium bei den Jesuiten oder bei T. B. Janovka; erst die Matrikel der Karl-Ferdinand-Univ. in Prag führt ihn 1702 unter den Baccalaurei auf. Ein Jahr später nahm ihn Longinus Zeman im Prager St.-Jakobs-Konvent für eine 14monatige Probezeit auf, und am 10. April 1704 unterzeichnete Czernohorsky eigenhändig das lateinische Profeßgelübde. Die Gründe für seinen Beitritt zu den Minoriten waren offensichtlich die musikalische Tradition der Provincia Bohemiae in der zweiten Hälfte des 17. Jh. (Michael Prade, Bonaventura Sassein, David Rotbauer, Maurus Berka, Severin Still), die Attraktivität und der Ruf des...