*25. oder 26. Juli 1711 in Heidenheim, †März 1778 in Warschau, Universalwissenschaftler. Mizler besuchte ab dem 13. Lebensjahr das Hochfürstliche Gymnasium in Ansbach und erhielt Gesang-, Klavier- und Geigenunterricht. 1731 begann er an der Univ. Leipzig Theologie, Mathematik, Physik, Philosophie und Poetik zu studieren. Zu seinen akademischen Lehrern gehörten Christoph Wolff und Joh. Chr. Gottsched. Die in der Schulzeit begonnene Instrumentalausbildung setzte Mizler bei J. S. Bach fort, zu dem sich bald ein freundschaftliches Verhältnis entwickelte. 1733 absolvierte er in Leipzig das Bakkalaureat und 1734 das Magistrat. Im selben Jahr habilitierte er sich. 1735 setzte Mizler seine Studien in Wittenberg mit Jura und Medizin, nebenbei auch den ›Schönen Wissenschaften‹, Geschichte und Botanik, fort. Mizler versuchte die Wissenschaften miteinander zu verbinden, was sich u. a. in seiner späteren medizinischen Promotion (Erfurt 1747 mit einer botanisch orientierten Diss.) zeigt, aber auch in dem an der Leibnizschen scientia universalis orientierten Programm, die philosophischen und mathematischen Grundlagen von Theologie, Jura und Musik zu entwickeln. Die Promotion zum Dr. phil. erfolgte 1736 mit einer musikphilosophischen Arbeit. Zwischen 1736 bis 1743 lehrte Mizler an der Leipziger Univ. Mathematik, Philosophie und Musik. Nachdem rund 150 Jahre zuvor die Musik...