*11. Nov. 1883 in Vevey, †20. Febr. 1969 in Genf, Dgt. und Musiktheoretiker. Als Sohn eines Geometers war Ansermet zwar für eine mathematisch-naturwissenschaftliche Laufbahn vorbestimmt, doch schon früh zeichnete sich die Musik als eigentlicher Schwerpunkt seiner Interessen ab. Nach erstem Klavierunterricht bei seiner Mutter begann er mit etwa zehn Jahren ein geregeltes Musikstudium (Klavier, Violine und Harmonielehre) und studierte nach Abschluß seiner Schulzeit in Lausanne an der dortigen Univ. Mathematik, setzte aber parallel dazu sein Musikstudium bei Alexandre Dénéréaz, E. Bloch und Otto Barblan fort. Nach dem Staatsexamen (1903) arbeitete er an verschiedenen Schulen als Lehrer, bis er sich 1905 an der Pariser Sorbonne als Doktorand für Mathematik einschrieb und gleichzeitig am Cons. Musikgeschichte und Kontrapunkt bei A. Gédalge studierte. Aus dieser Zeit datiert auch seine Freundschaft mit Komponisten wie M. Ravel, F. Schmitt oder M. de Falla. 1906 kehrte er nach Lausanne zurück und übernahm am Collège cantonal eine Lehrstelle für Arithmetik, widmete sich aber weiterhin der Musik, u. a. als Dgt. des kleinen Collège-Orchesters. 1910 folgte ein zweiter Studienaufenthalt in Paris, wo Ansermet u. a. erstmals mit Cl. Debussy zusammentraf. Nach Lausanne zurückgekehrt, gab er seine Tätigkeit als Mathematiklehrer endgültig auf, um sich ganz der Musik...