* 11. Dez. 1475 in Florenz, † 1. Dez. 1521 in Rom, Papst seit dem 11. März 1513 (Wahl, Krönung am 9. April 1513). Wie kaum ein anderer Papst wurde Leo von den Zeitgenossen und der Nachwelt als in höchstem Maße musikliebend charakterisiert. Auf dem Höhepunkt der Renaissance sorgte dieser selbst musizierende Papst für einen bis dahin beispiellosen Ausbau der päpstlichen Sängerkapelle und machte Rom zu einem Anziehungspunkt zahlreicher bedeutender Künstler und insbesondere auch Musiker. Als Sohn Lorenzo il Magnificos wurde er bereits als Kind für den geistlichen Stand bestimmt und als Dreizehnjähriger zum Kardinal erhoben. Seine Jugend in Florenz fiel in eine Phase der kulturellen Blüte, wo ihn der Neuplatonismus mit seinem Hauptvertreter Marsilio Ficino und die tolerante, auf Ausgleich abzielende Politik seines Vaters nachhaltig prägten. Von zentraler Bedeutung für Leos musikalische Bildung waren dabei vermutlich sowohl die besondere Form der musikalischen Improvisation, die bei den Zusammenkünften der neu begründeten Platonischen Akademie zur lira da braccio auch von seinem Vater Lorenzo betrieben wurde, als auch der Einfluß Heinrich Isaacs, der zwischen 1485 und 1493 den Sängern des Baptisteriums von S. Giovanni angehörte und in engstem Kontakt zum Hause der Medici stand. Eine häufig vermutete musikalische Unterweisung Leos durch...