* 24. Dez. 1827 in Paris, † 1853 in Tobolsk/Sibirien, Cellistin. Nach einer Ausbildung bei Auguste Wolff (Klavier, Gesang, Komposition) und Bernard Benazet (Violoncello) gab sie ihre ersten Konzerte in Paris und Brüssel. Seit 1845 auf Reisen, trat sie nach einem aufsehenerregenden Wiener Debüt in Leipzig am 12. Okt. 1845 bei einem Gewandhauskonzert auf und gab dort am 18. Okt. ein eigenes Konzert, bei dem J. Joachim, F. David, N. Gade und C. Reinecke mitwirkten. F. Mendelssohn widmete ihr daraufhin sein Lied ohne Worte für Violoncello und Klavier op. 109, Nr. 38. Die Neue Zeitschrift für Musik hob die »Leichtigkeit und Grazie« ihres Spiels, »die Lebendigkeit der Darstellung« und ihren »hübschen, gesangvollen Ton« hervor (1845, II. Halbbd., S. 132). Das Repertoire, das sie auf einem Violoncello von Stradivari (1720) vortrug, bestand vorwiegend aus Bearbeitungen beliebter Lieder und Opernthemen. Das Hauptinteresse von Publikum und Musikkritik galt aber der »Seltsamkeit, eine Dame ein Violoncell behandeln zu sehen« (Mendel-Reißmann Bd. 2, 1872, S. 449), und der Frage, mit welcher Kleidung und Spielhaltung sie das Problem der »Schicklichkeit« lösen würde. Nach zahlreichen Konzerten in deutschen Städten bereiste sie Dänemark (in Kopenhagen wurde sie zur dänischen Kammervirtuosin ernannt), Schweden, Ostpreußen...