*1. März 1905 in Philadelphia (USA), †22. Jan. 1964 in Fort de France, Martinique (ermordet), Komponist. Als Sohn eines wohlhabenden Bankiers erhielt Blitzstein seit dem vierten Lebensjahr Musikunterricht und ließ sich bereits mit 16 Jahren als Musikstudent an der Univ. of Pennsylvania einschreiben. Nach privaten Klavierstudien bei A. Ziloti in New York ging er 1924 an das Curtis Institut, wo er u. a. Komposition bei R. Scalero studierte und sich als Konzertpianist auszeichnete. 1926 trat er eine zweijährige Studienreise an, die ihn zu Nadia Boulanger in Paris und A. Schönberg in Berlin führte. Bis 1934 pendelte Blitzstein vielfach zwischen Europa und den USA und unterhielt sich vorwiegend durch Gesprächskonzerte und musikkritische Polemiken (vor allem in der neugegründeten Fachzeitschrift Modern Music), die ein stark ausgeprägtes Sozialbewußtsein verrieten. Seine eigenen Kompositionen weckten jedoch nur wenig Interesse. 1935/36 zeichnete sich in Blitzsteins Schaffen ein stilistischer Wandel ab, der sich weitgehend auf eine Begegnung mit Hanns Eisler 1935 und das Erlebnis der New Yorker Aufführung der Mutter (Brecht-Eisler) zurückführen läßt. Blitzstein und seine damalige Ehefrau Eva Goldbeck setzten sich publizistisch für das Eislersche Vorbild des politisch engagierten Künstlers ein, dem sich Blitzstein auch kompositorisch alsbald verschrieb....