I. Zur Terminologie Der Terminus Harmonika (lat. harmonica) ist zur Bezeichnung musikalischer Instrumente vielfach nachzuweisen, er wurde aber auch für Apparate wie die chemische, die meteorologische oder die Signalharmonika (John Taylor’s Telephon, in: Illustrirte Ztg. 1846, Nr. 6, S. 59) innerhalb der Naturwissenschaften verwendet. Bevorzugt tragen Instrumente mit dauerhafter Stimmung den Namen, da ihre festen Tonhöhen die harmonischen Intervalle gleichsam garantieren: Glas-, Glocken-, Holz-, Stein-, Stahlharmonika. Parallel zum Aufbau einer neuen Branche des Instrumentenbaus engt der Sprachgebrauch den Begriff nach und nach ein auf die Windharmonikas. In ihnen setzt eine Luftströmung elastische, frei schwingende Zungen in Bewegung, deren Frequenz unabhängig von der Windstärke stabil bleibt. Um die Bedeutung, die der Luftströmung bei der Tonerzeugung und -gestaltung zukommt, in den Instrumentennamen einfließen zu lassen, kombiniert man den Terminus Harmonika mit dem Namen des griechischen Windgottes Aiolos wie in Aeol-Harmonika (Georg Anton Reinlein, Wien 1823) oder benutzt von ihm abgeleitete Formen wie Aeoline (Bernhard Eschenbach [1769-1852] in Königshofen an der Fränkischen Saale um 1815; s. V.). Weite Verbreitung findet das Kompositum Physharmonika (Anton Haeckl in Wien, patentiert 1821). Es geht ein in den...