*22. Okt. 1905 in Budapest, †7. Aug. 1969 in La Roche-Guyon (Dép. Val d’Oise), Komponist. Kosma, der einer jüdischen Familie entstammte, fand nach dem Abschluß seiner Studien (Kompos., Orchesterleitung) u. a. bei L. Weiner und kurzzeitig offenbar auch bei Bartók an der Liszt-Akad. seiner Heimatstadt (1926–1928) eine Anstellung als Korrepetitor und Dirigierassistent an der Ungarischen Staatsoper. Frühe Filmmusikbeiträge noch in Ungarn fielen mit der Bewilligung eines Auslandsstipendiums für Berlin zusammen, wo er seit 1929 seine Ausbildung bei H. Eisler vertiefte, Bertolt Brecht und Helene Weigel begegnete, sich mit der Musikerin Lilli Apel, seiner späteren Frau, liierte und sich kommunistischen Jugendverbänden anschloß. 1933 emigrierte Kosma nach Paris, verdingte sich als Barpianist und wurde in den tonangebenden Avantgarde-Cabarets »Le bœuf sur le toit« und »La folie de Lys Gauty« als Begleiter der Diseusen und Chansonetten Marianne Oswald und Lys Gauty engagiert. Entscheidend wurde für Kosma die Bekanntschaft mit dem Dichter Jacques Prévert, die zu einer Jahrzehnte währenden künstlerischen Zusammenarbeit im Bereich des literarisch anspruchsvollen, aber dennoch zugänglichen und einprägsamen Chansons führte. Unter Intellektuellen, Künstlern und einer breiten Hörerschaft gleichermaßen beliebt, spiegelten ihre Lieder allgemeingültig und eindringlich Alltagsnöte, Liebesleid, Humor und Sorgen der einfachen...