*22. März 1920 in Mülheim an der Ruhr, Oboist und Dirigent. Durch eine Gaumenlähmung sprachgestört, verließ Helmut Winschermann mit 16 Jahren die Schule. Als Violinist strebte er an die Folkwangschule in Essen, wurde hier jedoch auf die Oboe und den bedeutenden Instrumentalpädagogen Johann B. Schlee (1897–1975) verwiesen. Trotz seiner Krankheit, für die sich das Oboenspiel allerdings geradezu als Therapie erwies, brachte er es nach nur einem Jahr Unterricht auf dem ihm bis dahin unbekannten Instrument zu einer ersten Orchesterverpflichtung in Witten. Engagements in Bad Homburg und Oberhausen folgten. Nach Kriegsdienst wurde Winschermann im Sept. 1945 Mitglied im Rundfunkorchester Frankfurt. 1948 erhielt er einen Lehrauftrag an der neu gegründeten Musikakad. Detmold. 1952 nahm er hier, obwohl zwischenzeitlich von W. Furtwängler als Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker vorgeschlagen, eine Professur an, die er bis zu seiner Pensionierung 1985 innehatte.