1. Heinrich Ignaz Franz, * 12. Aug. 1644 in Wartenberg in Böhmen bei Reichenberg (heute Straz pod Ralskem bzw. Liberec in Tschechien), † 3. Mai 1704 in Salzburg, Komponist, Violinvirtuose und KapellmeisterBiber von Bibern, Heinrich Ignaz FranzHeinrich Ignaz Franz Biber von Bibern. Er war der Sohn eines ›Schützen‹, also vermutlich eines Jägers bei der gräflichen Liechtensteinischen Herrschaft des Grafen Christoph Paul von Liechtenstein-Kastelkorn. Über seine Erziehung und Ausbildung ist nichts bekannt. Seinen ersten Unterricht dürfte er beim Wartenberger Schullehrer Wiegand Knöffel erhalten haben. Nach einem Bericht H. Schmelzers aus dem Jahre 1670 (P. Nettl 1920, S. 169) soll Biber vor seiner Zeit in Kremsier (Kromĕříž) als Musiker im Dienst des Fürsten Johann Seyfried von Eggenberg in Graz gestanden haben, wofür sich aber bisher keine weiteren Belege finden ließen. Das früheste datierbare Zeugnis seines kompositorischen Schaffens ist ein »Salve regina«, das in Kremsier vor 1663 abgeschrieben wurde. Seit 1668, vielleicht auch schon seit 1666, ist Biber in Olmütz im Dienst des Fürstbischofs Karl Liechtenstein-Kastelkorn, und zwar im Rang eines Kammerdieners. 1670 kehrte er von einer Reise zum Geigenbauer J. Stainer nicht mehr nach Kremsier...