*um 1645(?), †nach 1717, Komponist, Sänger und Organist. Die früheste Quelle zu seinem Leben ist eine 1666 datierte Musikhandschrift (S-Uu Vmhs 32:19), in der Ritter als »Cammer Organist in Hall[e]« bezeichnet wird. Um eine solche Position innezuhaben, muß er etwa 20 Jahre alt gewesen sein. Richard Buchmeyers Vermutung (1909), Ritter habe seine Ausbildung bei Chr. Bernhard in Dresden absolviert, ist plausibel, wenngleich nicht belegt. Ab 1672 findet er sich als Musiker und Org. in den Rechnungsbüchern des Hofes in Halle und 1677 als Taufzeuge in der Marktkirche, zusammen mit D. Pohle und Georg Händel (Georg Friedrichs Vater). Laut Joh. Beers Autobiographie war Ritter dort noch im Jahre 1678 als Falsettist tätig. Seit April 1681 bezog er ein Gehalt als Org. und später als Vizekpm. der königlichen schwedischen Hofkapelle. Ritters Begräbniskomposition für Graf Johann Adolph Rehnskiöld, der im Okt. 1680 starb, ist als Argument dafür angeführt worden, daß er sich schon in jenem Jahr in der Stadt aufgehalten habe; Rehnskiöld wurde jedoch erst im Dez. 1681 beerdigt. Im Frühjahr 1683 kehrte Ritter nach Sachsen zurück, um eine Stellung als Vizekpm. und Kammerorg. in Dresden anzutreten. 1688 war...