* 13. Juni 1908 in Palermo, † 23. Jan. 1998 in Palermo, Musikwissenschaftler. Er studierte Musik am Konservatorium von Palermo sowie ab 1927 am Konservatorium von Florenz (Diplom in Orgel und Orgelkomposition 1929) und schloss 1930 sein Studium der Literatur an der Universität Florenz mit einer Arbeit über Kunstgeschichte ab. Seine Freundschaft mit dem Romanisten Ettore Li Gotti (1910–1956) brachte ihn 1934 dazu, sich mit der italienischen Musik des 14. Jahrhunderts zu beschäftigen, und er verfasste eine Studie über die Vertonungen der Gedichte von Franco Sacchetti. Pirrotta befasste sich in der Folge mit den Codices, der Notation und den musikalischen Formen des 14. Jahrhunderts und wurde zu einem der führenden Experten auf diesem Gebiet. Danach widmete er sich zur Gänze der musikwissenschaftlichen Forschung und wurde zunächst Dozent für Musikgeschichte sowie Bibliothekar am Konservatorium von Palermo (1936–1948), dann Bibliothekar an der Bibliothek des Konservatoriums S. Cecilia in Rom (1948–1956). Die musikalischen Quellen, die dort aufbewahrt werden, führten zu einem neuen Forschungsfeld: den Ursprüngen der italienischen Oper. Der internationale Ruf, den er sich inzwischen erworben hatte, brachte Pirrotta eine Einladung als visiting professoran die Princeton University (1954/55); es folgten Einladungen nach Los Angeles...