*20. Juli 1896 in Klamm, †1. Aug. 1978 in Watertown/Mass., Geiger. Kolisch studierte zunächst 1914 an der Wiener Akad. Violine bei Ottokar Ševčik, Dirigieren und Komposition bei Fr. Schalk und Fr. Schreker sowie außerdem Jura an der Univ. Wien. Nach drei Jahren Kriegsdienst setzte er seine Studien 1918 in Wien fort, ergänzt durch Musikwissenschaft bei G. Adler. 1919 bis 1922 nahm er Kompositionsunterricht bei A. Schönberg und engagierte sich im Wiener und im Prager Verein für musikalische Privataufführungen. 1935 emigrierte Kolisch in die USA und lebte dort bis zu seinem Tode als Geiger, Lehrer und Publizist.Die persönlichen Verbindungen zum Kreis um Schönberg blieben Zeit seines Lebens eng – allem voran der Kontakt zu Schönberg selbst, der 1924 Kolischs Schwester Gertrud heiratete –, sowie u. a. zu A. Berg und zu A. Webern. Ein reger Gedankenaustausch bestand über lange Jahre zu Th. W. Adorno, mit dem er ein gemeinsames – letztlich aber nicht realisiertes – Buch über musikalische Aufführungslehre plante. Auch mit dem Dgt. und Komponisten R. Leibowitz verband ihn freundschaftliche Wertschätzung, ebenso mit dem Pianisten E. Steuermann.Als Geiger war Kolisch primär auf kammermusikalischem Gebiet tätig. Seit 1921 leitete er verschiedene Streichquartettformationen, gründete 1924 das ...