A. Klaviermusik für zwei HändeI. Von den Anfängen bis 1740Der Begriff Klaviermusik umfaßt – analog zum engl. keyboard music – die Musik für sämtliche Tasteninstrumente. Der folgende Artikel behandelt jedoch nur diejenige für besaitete Tasteninstrumente (zum speziellen Repertoire des Cembalo im 20. Jh. →Cembalo). Die Musik für Pfeifenklaviere, die bis zum 17. Jh. mit derjenigen für die Saitenklaviere ein weitgehend gemeinsames Repertoire bildete, wird im Artikel Orgelmusik behandelt.1. Die Anfänge des Repertoires für besaitete TasteninstrumenteDa die besaiteten Tasteninstrumente erst seit der zweiten Hälfte des 14. Jh. entwickelt wurden und sich erst im Lauf des 15. Jh. allmählich in einigen Regionen Europas (wahrscheinlich zuerst in Nord­italien und Deutschland) einbürgerten, ist davon auszugehen, daß die früheste aufgezeichnete Musik für Tasteninstrumente – die des Robertsbridge-Fragments aus dem frühen 14. Jh. (GB-Lbl, Add.28550), die italienische Tastenmusik des frühen 15. Jh. sowie die Bearbeitungen von weltlichen Liedern in deutschen Quellen – im Kontext von liturgischer Musik auf Pfeifenklavieren gespielt wurde, etwa auf dem Organetto des Typs, mit dem u.a. die ersten namentlich berühmten Spieler Fr. Landini und C. Paumann abgebildet sind (vgl. aber →Faenza, →Instrumentalmusik). In der zweiten...