*5. Jan. 1931 in Wiesenberg (Nordmähren), Pianist. Der sechsjährige Alfred Brendel erhielt seinen ersten Klavierunterricht bei Sofija Deželić in Zagreb, später bei Ludovika von Kaan in Graz, wo ihm Artur Michl Kompositionsunterricht erteilte. Er bildete sich pianistisch fort bei Paul Baumgartner (Basel), E. Steuermann (Salzburg) und E. Fischer (Luzern), dem er sich besonders verpflichtet fühlt. Brendel gab sein erstes Konzert 1948 in Graz und eröffnete 1949 als Gewinner des Concorso Busoni in Bozen seine internationale Karriere, die ihn zunächst von Wien aus durch Europa (1962 spielte er in London sämtliche Beethoven-Sonaten) und Lateinamerika, seit 1963 auch nach Nordamerika und Australien und schließlich – seit 1972 von London aus – in die Konzertsäle der ganzen Welt führte. Sie brachte ihn in Verbindung mit den wichtigsten Orchestern und so bedeutenden Dirigenten wie Cl. Abbado, P. Boulez, D. R. Davies, C. Davis, M. Gielen, B. Haitink, R. Kubelik, J. Levine, N. Marriner, S. Rattle, G. Solti, G. Széll, H. Zender. 1960 bis 1970 gab er zusammen mit P. Badura-Skoda und J. Demus während der Wiener Festwochen Meisterkurse. Brendel errang zahlreiche Schallplattenpreise, u. a. den Deutschen Schallplattenpreis (seit 1976 mehrfach), ist Ehrendoktor von London, Sussex, Warwick, Oxford, Yale, Köln, Exeter, des Royal College of Music London sowie des Royal Northern...