*19. Juli 1811 in Lüttich, †13. Febr. 1892 in Paris, Violonist und Pädagoge. Massart erhielt ersten Violinunterricht bei seinem Vater, seinem Bruder Jean-Joseph und dem Lütticher Amateurmusiker Ambroise Delaveux. Sein erstes Konzert gab er elfjährig (1822) am Theater von Lüttich. 1824 traf er in Paris ein, wo er privaten Violinunterricht bei Auguste Kreuzer nahm. 1827 studierte er Harmonielehre bei P.-J.-G. Zimmermann und anschließend Fuge und Kontrapunkt bei Fétis. Durch eine Reihe von Auftritten im Concert spirituel (1829–1830) erwarb er sich Ansehen als hervorragender Violinvirtuose. Sehr häufig spielte er im Duo u. a. mit Th. Labarre, S. Thalberg und vor allem Liszt, zu dem er eine enge Freundschaft knüpfte. 1843 wurde Massart zum Prof. am Pariser Cons. ernannt, eine Stelle, die er bis 1890 innehatte. Zu seinen Schülern gehörten insb. H. Wieniawski, Fr. Kreisler, M. Marsick und Teresina Tua, ferner Louis Carembat, Fr. Ondříček, Victor Cheri, Izydor Lotto, Léon Reynier und Antoine-Antonin Taudou: Bis zum Ende des 19. Jh. waren alle Violinprofessoren des Pariser Cons. durch seine Schule gegangen. Als Kammermusiker kommt ihm das Verdienst zu, in Paris die späten Streichquartette Beethovens bekannt gemacht zu haben. Nach seiner Heirat mit der Pianistin Louise-Aglaé Masson 1849, die...