*um 1639 wahrscheinlich in Schlesien, †16. Febr. 1690 in Olmütz, Komponist. Bereits seit 1693 pflegte er Kontakte mit H. I. F. Biber und P. Vejvanovský, da er identisch mit dem Kryptogrammisten sein dürfte, dessen Kopien aus dem Jahr 1663 im Kremsierer Musikarchiv erhalten sind. Er war Priester und wirkte von 1669 bis 1673 als Kaplan und Musiker in der Musikkapelle des Fürsten Johann Seyfried von Eggenberg in der Steiermark. Wahrscheinlich 1674 kam er nach Kremsier, wo er dem Bischof Karl Liechtenstein-Castelcorno bis 1678 als capellanus mit einem Jahresgehalt von 100 fl diente. Zur Begräbnisliturgie für die 1676 verstorbene Kaiserin Eleonore in der Olmützer Kathedrale komponierte Rittler ein Requiem für 21 Stimmen. Auf Fürsprache des Bischofs wurde er im März 1678 zum vicarius honorarius und Rector chori der Kathedrale St. Wenzel in Olmütz ernannt. Neben den geistlichen Präbenden bekam er als Kpm. 50 fl jährlich. Seit dem 28. Nov. 1681 oblag ihm auch die Erziehung der Kapellknaben, was zum Streit mit dem Domorganisten Samuel Zindel führte. Nach schwerer Krankheit ab Herbst 1689 starb Rittler 1690. Bis zum Amtsantritt des neuen Kpm. Thomas Anton Albertini übte Pavel Vejvanovský gelegentlich diese Funktion aus. In Rittlers...