*19. Febr. 1671 in Paris, †15. Jan. 1744 ebd., Komponist. Als Sohn von Jeanne Mercier und Hubert Gervais, garçon de la chambre Philipps I., Herzog von Orléans (Bruder Ludwigs XIV.), wuchs Gervais im Palais Royal auf, wo er wahrscheinlich seine musikalische Ausbildung bei den Musikern des Hofes erhielt. 1697 wurde er ordinaire de la musique Philipps II., Herzog von Chartres (seit 1701 Herzog von Orléans und seit 1715 Regent von Frankreich), und trat im Jahr 1700 die Nachfolge von J. Granouihet de Sablières als maître de musique de la chambre an. Wenig später (1701?) wurde er intendant, dann (1722?) surintendant. In dieser Eigenschaft unterrichtete Gervais den Herzog von Orléans, einen großen Liebhaber der italienischen Musik, und half ihm bei der Komposition von zwei Opern, Penthée (ca. 1703) und Suite d’Armide ou Jérusalem délivrée (ca. 1704). Am 18. Sept. 1701 heiratete er Françoise du Vivier († 1732), die ihm drei Kinder schenkte. Von seinem Vater übernahm er am 24. April 1702 das Amt des garçon de la chambre, das er bis zu einem Tode ausübte. (Nicht sicher ist, ob Gervais seine...