* 5. Jan. 1870 in Lüttich, † 28. Okt. 1946 in Dourgnes, Komponistin, Geigerin, Pianistin, Dirigentin und Pädagogin. Juliette Folville studierte am Lütticher Cons. bei Ovide Musin (V.) und J.-Th. Radoux (Kompos. und Fuge). Sie vervollkommnete ihr Violinspiel bei Ch. Malherbe und César Thomson und studierte in Paris Klavier bei Charles Delaborde. Durch die Comtesse de Mercy-Argenteau lernte sie C. A. Kjui und A. Borodin kennen. Letzterer bot sich ihr als künstlerischer Mentor an. 1879 nahm sie ihre solistische Karriere auf und wirkte von 1900 bis 1917 als Prof. für Klavier am Cons. von Lüttich, bevor sie sich als Solistin und Pädagogin in London, später in Bournemouth niederließ. 1930 nach Belgien zurückgekehrt, unterrichtete sie im Kloster der Stiftsherrin von Saint-Augustin in Jupille (Lüttich) Violine, Klavier und Gesang und widmete sich daneben dem Komponieren. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs flüchtete Folville nach Dourgne (Frankreich), wo sie ihre letzten Lebensjahre verbrachte.