* 2. Oktober 1933 in Anderson/Indiana, † 8. Januar 2024 in New York, Komponist, Filmemacher und Fotograph. Niblock wurde als Sohn des Ingenieurs Herbert Niblock (1908-1990) und von Thelma Niblock, geb. Smith, geboren. Als Kind war Niblock nicht besonders an Musik interessiert. Als er in Indiana aufwuchs, erhielt er Klavierunterricht, den er aber rasch wieder aufgab. Als Teenager begann Niblock, Jazzplatten zu sammeln, und entwickelte eine Vorliebe für Jazzmusik (vgl. B. Gilmore 2007 und B. Gendron 2012, S. 471). Nach seinem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften an der Indiana University Bloomington im Jahr 1956 und einer kurzen Zeit bei den US-Streitkräften ließ er sich in New York City nieder. Er hatte ursprünglich nicht die Absicht, Künstler oder Musiker zu werden (in allen künstlerischen Bereichen war Niblock Autodidakt), doch begann er schließlich als Fotograph zu arbeiten und kam später zur Videographie, beides Disziplinen, die seine kompositorische Ästhetik beeinflussen sollten. Die Auseinandersetzung mit der Fotographie führte Niblock 1965 an das Judson Dance Theater, wo er mit der Choreografin und Medienkünstlerin Elaine Summers (1925–2014) von der Cunningham School zusammenarbeitete. Mitte der 1960er-Jahre bewegte er sich sowohl in...