* 4. Sept. 1888 in Stuttgart, † 13. April 1943 in Baden-Baden, Maler, Graphiker, Regisseur, Choreograph und Theatertheoretiker. Geboren als Sohn eines Kaufmannes, begann Schlemmer, nach dem Tod des Vaters 1902 zum vorzeitigen Verlassen der Schule genötigt, zunächst eine Ausbildung als kunstgewerblicher Zeichner. Im Anschluß daran besuchte er die Kunstgewerbeschule und kurz darauf als Stipendiat die Stuttgarter Akademie der bildenden Künste (1905–1910). 1912 wurde er Meisterschüler von Adolf Hölzel (1853–1934), der als einer der Wegbereiter der abstrakten Malerei gilt. Aufgrund einer Verletzung wurde er im Ersten Weltkrieg frühzeitig von der Front abgezogen, so daß auch während der Kriegsjahre bedeutende Gemälde entstanden. 1920 berief ihn Walter Gropius (1883–1969) zum Leiter der Werkstatt für Steinbildhauerei und Wandmalerei an das Bauhaus in Weimar, wo er bald auch für die Bühne verantwortlich zeichnete. Die experimentelle Auseinandersetzung mit den Gesetzmäßigkeiten von Raum und Bewegung rückte immer mehr ins Zentrum seines theoretischen wie praktischen Schaffens und gipfelte schließlich 1922 in der UA des Triadischen Balletts und in raumplastischen Gemälden wie Die Tänzerin (1922) oder Konzentrische Gruppe (1925). Zunehmende Repressalien von Seiten der rechtsnationalen Regierung Thüringens veranlaßten die Übersiedelung...