*29. April 1812 in Schwandorf (Oberpfalz), †3. Aug. 1875 in München, Komponist. Musikunterricht erhielt er beim Vater, einem Stadttürmer aus alter Türmerfamilie. Kunz musizierte bereits als Kind bei Festmusik, Kirchenmusik und bei Volksvergnügungen. Im Gymnasium und anschließenden philosophisch-theologischen Seminar in Amberg war er Schüler von Johann Evangelist Deischer (später Regensburger Dommusiker). Schon als Gymnasiast war Kunz Organist der Seminarkirche, Instrumentallehrer im Gymnasium und Dgt. des Schulorchesters für türkische Musik. Im Pustet-Verlag erschien seine erste Komposition, das Stadttheater führte ein Musikschauspiel von ihm auf. 1832 wechselte er als cand. theol. an die Univ. München, begann 1833 ein Jurastudium und verließ 1837 ohne Abschluß die Univ., tätig als Musiklehrer und Chordirigent. Er wurde Mitglied in der Gesellschaft Frohsinn zur Pflege der Musikkultur, der Fr. Lachner, Jos. H. Stuntz und J. K. Aiblinger angehörten. 1840 gab er einer Frohsinn-Gesangsgruppe die Organisationsform einer selbständigen Liedertafel; mit ihr wurde er durch die Leitung großer Sängerfeste auch überregional bekannt. 1845 holte Fr. Lachner ihn als Direktor für Chor und Bühnenmusik an die königliche Oper, zu deren beachteten Wagner-Uraufführungen unter H. von Bülow auch Kunz beitrug. 1855 übernahm Kunz dazu die Leitung der Münchner Bürger-Sänger-Zunft, wo er...