*12. (13.?) Jan. 1732 in Jaroměřice nad Rokytnou (Jaromeritz, Mähren), †18. April 1815 in Brno (Brünn), Komponist und Chorregens. Der Sohn des Hofmalers des Grafen Johann Adam von Questenberg, Tobias Gravani, und der Tochter einer Kantorenfamilie wuchs in künstlerischer Umgebung auf. Seine musikalische Ausbildung erhielt er bei F. V. Míča, dem Leiter der qualitätvollen Kapelle des Grafen Questenberg, in der auch seine Schwestern Eleonora und Paula als Sängerinnen wirkten. Nach dem Tod des Grafen siedelte die Familie nach Brünn um, und Gravani wurde von 1755 bis 1762 Tenorist an der Stadtpfarrkirche St. Jakob. 1762 bis 1815 trat er die Nachfolge des verstorbenen Chorregenten an St. Jakob, Matthäus Rusmann, an und leitete mehr als 40 Jahre das Vokalensemble, nur von Mai bis Aug. 1768 unterbrochen, als Streitigkeiten mit Kollegen und dem Klerus kurzfristig zu seiner Suspendierung führten. Zu Gravanis Amtspflichten gehörte das sonn- und feiertägliche Aufführen von Figuralmusik, während er an den Wochentagen Choralmusik pflegte. Er engagierte sich für die Stiftung für Sängerknaben an seiner Kirche, wobei er selbst ständig vier Knaben im Gesang unterrichtete, sowie für die Aufführung von Kompositionen der Wiener Klassiker, insb. von J. Haydn und W. A. Mozart. Unter seiner Amtsführung wurde...