*4. März 1894 in Bremen, †8. Mai 1945 in Prag, Musikwissenschaftler. Becking studierte 1912 in Leipzig bei H. Riemann, besuchte zeitweise die Universitäten Heidelberg und Berlin und kehrte 1914 nach Leipzig zurück. Er wurde Riemanns Famulus und Assistent. Sein erster Aufsatz über Hören und Analysieren (1919) erlaubt bemerkenswerte Einblicke in Riemanns Arbeitsweise. 1920 wurde Becking promoviert. Die Dissertation Studien zu Beethovens Personalstil. Das Scherzothema (1921) exponiert bereits das Interesse, das Beckings weitere Studien bestimmen wird, und stellt zugleich den Versuch dar, »eine Strecke weit in Beethovens Personalstil einzudringen« (1921, S. 1). Becking bestimmt Beethovens Stil im Vergleich zu dem Haydns und Mozarts, wobei er sich der Rhythmik und Metrik Riemanns bedient, freilich nicht ohne sie vielerorts abzuwandeln. Er vermehrt etwa die Kunstmittel, die Riemann zur Modifikation der Periodennorm bereithält, um digredierende Momente wie das »Schweben«, die »Wiederaufnahme«, den »Stillstand« und – hier Wilhelm Fischer folgend – die »Fortspinnung« (S. 58ff.). Schon in der Dissertation tauchen zudem die Namen von Ottmar Rutz und Eduard Sievers auf, der Forscher, die Beckings Denken in Zukunft bestimmen werden (S. 4). Habilitiert hat sich Becking 1922...