*16. März 1838 in Prag, †20. Sept. 1897 ebd., Komponist und Chorleiter. Karel Bendl studierte von 1855 bis 1858 an der Prager Orgelschule bei F. Blažek, J. L. Zvonař und K. Pietsch, anschließend arbeitete er als Privatmusiklehrer. 1864/65 war er als Kpm. und Chordgt. in Brüssel und am Deutschen Theater in Amsterdam tätig und besuchte auch Paris. Auf seinen Reisen lernte er die neuen französischen Opern kennen. Nach seiner Heimkehr nach Prag wurde Bendl als B. Smetanas Nachfolger zum Dir. (bis 1877) des Gesangvereins Hlahol gewählt, der dank seiner glänzenden Aufführungen insbesondere neuer Chorwerke zu einer bedeutenden Musikstätte wurde. Daneben war Bendl 1874/75 Kpm. des Interimtheaters und 1877/78 sowie von 1886 bis 1890 Chorleiter an der Orthodoxen Kirche. Von 1878 bis 1881 leitete Bendl in Nizza und Lugano den privaten Chor eines russischen Fürsten. Zurückgekehrt nach Prag, entwickelte Bendl eine vielseitige Tätigkeit im Künstlerverein Umělecká Beseda und als Redakteur der Musikbeilage der Zs. Humoristické listy. Von 1894 bis 1897 vertrat er als Prof. für Komposition am Kons. A. Dvořák, mit dem er befreundet war und der damals in New York weilte. Seit 1890 war Bendl Mitglied der Tschechischen Akademie.