*1564 auf Schloß Klenová (Klenau bei Klattau/Westböhmen), †21. Juni 1621 in Prag, Komponist. Kryštof Harant entstammte einem alten tschechischen Rittergeschlecht, sein Vater Jiří war Beamter im Dienst der habsburgischen Könige in Böhmen. 1576 kam Kryštof als Page zu Erzherzog Ferdinand nach Innsbruck. Die zeitgenössischen Dokumente enthalten keine konkrete Information von Harants musikalischer Ausbildung, doch scheint es, daß er seine Fähigkeiten im Gesang, Instrumentalspiel und in der Komposition am Hof zu Innsbruck erwarb. 1584 kehrte er in seine Heimat zurück, nahm zwischen 1593 und 1597 am Türkenfeldzug teil und machte 1598 eine Reise in das Heilige Land. Im Jahre 1600 ernannte ihn Kaiser Rudolf II. (1576–1612) zum kaiserlichen Rat und Kämmerer, bevor er ihn 1603 in den Herrenstand erhob. 1612 entließ ihn Kaiser Matthias (1612–1619) aus dem Hofdienst. Zwischen 1614 bis 1615 ging Harant als Abgesandter des Kaisers nach Madrid, in der übrigen Zeit lebte er in Zurückgezogenheit im Schloß Pecka. Vermutlich aus Opposition gegen die Habsburger trat er vom katholischen Glauben zum Utraquismus über und beteiligte sich aktiv am Böhmischen Aufstand (1618–1620). Während der Regierungszeit König Friedrichs von der Pfalz (1619–1620) war er Präsident der böhmischen Kammer. Nach der Schlacht am...