* 10. Febr. 1874 in Weimar, † 8. Okt. 1935 in Ilmenau (Thüringen), Sängerin. Maria Schoder begann nach Unterricht bei Virginia Naumann-Gungl 1891 als Gabriel in der Faust-Bearbeitung von E. Devrient und E. Lassen sowie als Erste Dame in der Mozarts Zauberflöte in Weimar ihre Bühnenkarriere sowohl im Schauspiel als auch auf der Opernbühne. Am 17. März 1895 hatte sie als Carmen den entscheidenden Erfolg und war seitdem in einem bemerkenswert vielseitigen Rollenkreis Weimars interessanteste Bühnendarstellerin. Sie sang Lortzing-Partien wie Marie (Der Waffenschmied) und Baronin Freimann (Der Wildschütz), Rose Friquet in A. Maillarts Das Glöckchen des Eremiten, die Titelpartie in A. Thomas’ Mignon, aber auch Wagner-Rollen wie Elsa (Lohengrin) und Venus (Tannhäuser) oder die Protagistinnen in R. Leoncavallos Bajazzo und P. Mascagnis Cavalleria rusticana. Über Leipzig kam sie 1900 zu G. Mahler an die Wiener Hofoper, wo sie ebenfalls ein sehr vielseitiges Repertoire vertrat. Einige Gastspiele ausgenommen (u. a. 1906 in Salzburg und 1913 in London), konzentrierte sie ihre Karriere auf Wien, wo man ihre zwingende Bühnenpräsenz ein Vierteljahrhundert lang für unvergleichlich hielt, im Gegensatz zu ihrer Gesangskunst, die vielen als »hart...