1. Erwin, * 4. Juni 1882 in Budapest, † 21. März 1949 in Epsom (Surrey, England), Chordirigent und KomponistLendvai, ErwinErwin Lendvai. 1901 begann Lendvai, dessen mütterliche Vorfahren aus Italien stammten, an der Akad. Budapest das Musikstudium. Ein Reisestipendium führte ihn 1905 kurze Zeit zu Puccini nach Italien. Seit 1906 lebte er in Deutschland; ab 1909 war er in Berlin ansässig. J. Dalcroze berief ihn 1913 als Theorielehrer nach Hellerau, 1914 bis 1920 wirkte er als Kompositionslehrer am Berliner Klindworth-Scharwenka-Konservatorium. 1920 ging er nach Weimar, 1922 nach Jena und 1923 nach Hamburg als Hochschuldozent. 1925 lebte er in San Remo. In der Folgezeit wirkte er als Dgt. angesehener Chorvereine in Koblenz, München, Saarbrücken und Erfurt. Um 1930 hatte er sich, vor allem durch Unterstützung des Arbeiter-Sänger-Bundes und des Deutschen Sängerbundes, als Komponist durchgesetzt. 1933 mußte er emigrieren, ging zunächst ins Saargebiet, nach der Abstimmung in die Schweiz, floh von dort 1938 über Jugoslawien, Ungarn, Polen, Schweden nach England und lebte unter dem Pseudonym Prof. Devinal in Kenninghall bei Norwich. Der Krieg hatte seine Schaffenskraft gelähmt; in seinen letzten Jahren nahm...