* 4. Dez. (22. Nov.) 1866 in Moskau, † 13. Dez. 1944 in Neuilly-sur-Seine, Maler und Theoretiker gattungsübergreifender Zukunftsvisionen des künstlerischen »Materials« wie der Formgebung. 1871 übersiedelte die Familie nach Odessa. Mit seinem Vater reiste er zwischen 1876 und 1885 alljährlich nach Moskau. 1886 begann er dort ein Studium der Nationalökonomie und Rechtswissenschaft. 1889 unternahm er eine Forschungsreise als Jurist und Ethnograph ins Gouvernement Wologda und legte 1892 das juristisches Staatsexamen ab. Im gleichen Jahr heiratete er seine Kusine Anna Čimjakin. Die 1893 fertiggestellte Dissertation über die Gesetzmäßigkeit der Arbeitslöhne ist verschollen. Kandinskij leitete 1895 eine Moskauer Druckerei, entschied sich dann aber für die Malerei und übersiedelte 1896 nach München, wo er ab 1897 zwei Jahre die Azbé-Schule besuchte. 1901 gründete er die Künstlergruppe Phalanx (1904 aufgelöst) und lernte ein Jahr später Gabriele Münter kennen. 1903 führte ihn eine Reise nach Wien, Venedig, Odessa und Moskau, eine weitere 1904 nach Holland, Berlin, Odessa, Paris und Tunesien. Mehrmals besuchte er danach Paris, lebte 1907 in Berlin, 1908 wieder in München und bezog 1909 mit Gabriele Münter eine gemeinsame Wohnung in Murnau. Kandinskij gründete 1909 die Neue Künstlervereinigung München und schrieb für...