* um 1455 in Wörth (Unterelsaß; heute: Wœrth, Dép. Bas-Rhin), † Ende 1534 in London, Drucker. Wynkyn de Worde arbeitete ursprünglich für den Kaufmann und Drucker William Caxton (1422–1491). Es wird angenommen, daß er schon 1476 bei dessen Übersiedlung von Brügge nach London zu seinen Mitarbeitern gehörte. Nach Caxtons Tod eröffnete Wynkyn eine eigene Offizin, in der etwa 750 Werke aus allen Themenbereichen entstanden, weshalb Wynkyn als bedeutendster – wenngleich nicht qualitätvollster – früher Drucker Englands gilt. Seit 1500 war sein Geschäft in der Fleet Street angesiedelt, die in der Folge zur bedeutendsten Adresse des englischen Buchdrucks wurde. 1509 eröffnete Wynkyn eine weitere Druckerei in St. Paul’s Churchyard, dem Zentrum des Londoner Verlagsbuchhandels.Sein Ruhm in der Musikgeschichtsschreibung verdankt sich der erst durch Howard Millar Nixon 1951 korrigierten Annahme, er sei der Drucker des 1530 in London erschienenen Book of XX Songs gewesen, des wohl schönsten englischen Notendruckes der Zeit, hergestellt im Doppeldruckverfahren (erst die Linien, dann Noten und Text gleichzeitig). 1495 veröffentlichte er eine Neuausgabe der englischen Übersetzung von Ranulf Higdens Polychronicon, worin eine Darstellung von Oktave, Quinte, Quarte und Doppeloktave auf einem Acht-Liniensystem enthalten ist. Dieser musikalische Ausschnitt war...