*14. Juli 1809 in Paris, †24. Jan. 1901 ebd., Geiger und Komponist. Als Sohn eines Kunstliebhabers erhielt Sauzay ersten Geigenunterricht bei Jean-Joseph Vidal, bevor er 1824 am Cons. zuerst bei Paul Guérin, ab 1825 bei P. Baillot Geige und zusammen mit Berlioz Kontrapunkt bei A. Reicha studierte. 1827 erhielt Sauzay den 1. Preis in Geige sowie einen 2. Preis in Fuge. Seine rasche Karriere verdankte sich vor allem dem Eröffnungskonzert von Habenecks Société des artistes du Conservatoire am 9. März 1829, in dem Sauzay für seinen Lehrer Baillot als Solist im letzten Violinkonzert (fis-Moll, Nr. 13) von P. Rode einsprang. Mit diesem Orch. trat Sauzay fortan auf; außerdem wurde er 1832 als zweiter Geiger und darauf als Bratschist Mitglied von Baillots Streichquartett. Nach dessen Auflösung 1840 gründete er mit seiner Frau Augustine (der Tochter von Baillot), A.-P.-Fr. Boëly und dem Cellisten Louis-Pierre-Martin Norblin, den später Aug. Franchomme ablöste, eine eigene Kammermusikvereinigung, die zuerst in Sauzays Salon und später öffentlich in der Salle Pleyel Konzerte gab. 1840 wurde Sauzay zum ersten Geiger der Hofkapelle Louis-Philippes (1830–1848) ernannt, dann zum Leiter der zweiten Violinen unter Napoleon III. (1852–1870). Von 1860 bis 1892 hatte Sauzay in der Nachfolge von...