*16. April 1863 in Toulouse, †9. April 1931 in Paris, Komponist, Dirigent und Musikpädagoge. Vidal besuchte die Kons. in Toulouse und ab 1878 in Paris, wo er 1. Preise in Harmonielehre (1879) sowie in Kontrapunkt und Fuge (1881) errang. Als Kompositionsschüler von J. Massenet gewann er 1883 mit der Kantate Le Gladiateur den Prix de Rome. Nach seiner Rückkehr aus Rom wurde er 1889 stellvertretender, 1892 ChDir. der Pariser Opéra; in Chabriers Gwendoline (1886 Brüssel) übernahm er 1894 erstmals die Gesamtleitung, 1906 wurde er Chefdirigent. 1895 gründete er mit Georges Marty die bis 1897 bestehenden Concerts de l’Opéra. 1914 bis 1919 war er MD. an der Opéra-Comique. Parallel zur Dirigententätigkeit lehrte Vidal ab 1894 am Cons., zunächst Solfège, ab 1896 Klavierbegleitung, ab 1910 Komposition. Ebenso gab er im Bezirksamt des 4. Arrondissements langjährig musikalische Abendkurse für Laien. Sein älterer Bruder Joseph Bernard (15. Nov. 1859 in Toulouse, † 18. Dez. 1924 in Paris) studierte Posaune am Pariser Cons. (1. Preis 1882) und war Militärkapellmeister. Er komponierte insb. Werke für Blaskapelle sowie Operetten.